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„Schön, die Kanzlerin mal live zu sehen“

Bundeskanzlerin Angela Merkel empfängt Sternsinger in Berlin – „Ihr seid jung, aber ihr bewegt schon viel“ – Kinder und Jugendliche aus Gemünden vertreten das Bistum Würzburg

Berlin/Würzburg/Gemünden (POW) 108 Königinnen und Könige aus 27 deutschen Bistümern hat Bundeskanzlerin Angela Merkel am Montagmorgen, 9. Januar, im Kanzleramt empfangen. Das Bistum Würzburg vertraten Clara-Maria Roth (16), Louis Rüfer (14), Hannah Roth (12) und Lilli Seethaler (12) aus Gemünden im Landkreis Main-Spessart.

„Es war schon ein bisschen stressig, aber es war auch schön, die Kanzlerin mal live zu sehen“, fasste Lilli die Eindrücke aus Berlin zusammen. Besonders schön fand sie auch, dass so viele Sternsinger gekommen waren. „Das war sehr gut“, sagte Hannah. „Auch die Rede von Kanzlerin Merkel hat mir sehr gut gefallen.“ Die Kanzlerin habe unter anderem darüber gesprochen, dass man auf den Ausstoß von Autoabgasen achten müsse. Die Sternsinger aus Gemünden waren bereits am Sonntag nach Berlin gefahren. „Es war ein sehr straffes Programm“, erzählte Claudia Marion Roth. Sie betreut seit zwölf Jahren die Sternsinger der Pfarrei Heiligste Dreifaltigkeit der Pfarreiengemeinschaft „An den drei Flüssen, Gemünden“. Die Bundeskanzlerin sei sehr freundlich zu den Kindern gewesen, „und sie hat schön mit uns mitgesungen“. Die Rede habe allen gut gefallen.

„Wenn ihr da seid, dann verändert sich die Stimmung hier ein bisschen“, sagte die Bundeskanzlerin zu den Kindern und Jugendlichen. „Ihr kommt mit euren bunten Kostümen, mit euren hoffnungsvollen Liedern. Wenn wir euch sehen und hören, wissen wir wieder, dass das etwas zu tun hat mit unserer Arbeit. Es geht nämlich darum, dass sich Hoffnungen erfüllen und wir immer wieder neue Wege in Angriff nehmen. Und genau das tut ihr auch.“ Merkel lobte das Engagement der Mädchen und Jungen. „Als Sternsinger macht ihr klar, dass es nicht nur um euch geht und nicht nur um die Kinder in Deutschland. Sondern dass es eine Welt gibt, und dass es genauso um Kinder in anderen Teilen der Welt geht. Und dass das, was ihr euch wünscht, auch für die anderen Kinder auf der Welt gilt. Dass sie in die Schule gehen können, dass sie als Erwachsene Arbeit finden. Und deshalb kommt ihr fröhlich und hoffnungsvoll hierher, aber mit einer sehr ernsten und klaren Botschaft.“ Die Bundeskanzlerin dankte den Sternsingern für ihren Einsatz für notleidende Kinder in aller Welt. „Ihr seid jung, aber ihr bewegt schon viel, denn ihr erzählt ja anderen Menschen davon, dass sie auch etwas Gutes tun, wenn sie euch helfen. Deshalb möchte ich mich stellvertretend für viele, viele Menschen in Deutschland ganz herzlich bei euch bedanken.“

Pfarrer Dirk Bingener, Bundespräses des Bunds der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ), zitierte in seinen Worten an die Kanzlerin die Aufforderung von Papst Franziskus, dass alle als Werkzeuge Gottes zur Bewahrung der Schöpfung beitragen sollen. „Dies nehmen sich diese Kinder und Jugendlichen zu Herzen, wenn sie Spenden für Projekte in Kenia und weltweit sammeln. Aber eben auch, wenn sie selbst überlegen, wie sie durch ihren eigenen Lebensstil dazu beitragen, die globale Erderwärmung zu begrenzen und die Folgen zu lindern.“ Gemeinsam mit Prälat Dr. Klaus Krämer, Präsident des Kindermissionswerks „Die Sternsinger“, hatte Bingener die Sternsinger ins Bundeskanzleramt begleitet.

Die 59. Aktion Dreikönigssingen steht unter dem Leitwort „Segen bringen, Segen sein. Gemeinsam für Gottes Schöpfung – in Kenia und weltweit!“. Am Beispiel der Region Turkana im Norden des Landes rückt sie die Auswirkungen des Klimawandels in den Fokus. Charlotte (13) und Jasper (13) aus der katholischen Pfarrei Salvator in Berlin-Lichtenrade stellten Merkel dies in einem kurzen Anspiel vor und hatten gleich eine Forderung an die Bundeskanzlerin mit dabei. „Die Erde muss im Gleichgewicht sein, damit alle auf und von ihr leben können. Bitte nehmen Sie das mit zu Ihren Kollegen in der Weltpolitik“, sagte Charlotte. Als Erinnerung an diese Bitte überreichten sie der Kanzlerin eine kleine Waage.

Die Spende der Bundeskanzlerin nahmen Kinder aus der Gemeinde Sankt Anna in Bochum im Bistum Essen entgegen. Marie-Luise (16), Jost (14), Emma (10) und Sandro (11) trugen der Kanzlerin auch den Segensspruch vor und schrieben den Segen „20*C+M+B+17“ für das neue Jahr im Kanzleramt an. Mit ihrer Spende für das Dreikönigssingen unterstützt die Bundeskanzlerin eine Vorschule in Kenia.

Seit 1984 bringen die Sternsinger jedes Jahr ihren Segen „Christus mansionem benedicat – Christus segne dieses Haus“ ins Bundeskanzleramt. Für Bundeskanzlerin Angela Merkel war es insgesamt der zwölfte Besuch. Träger der Aktion Dreikönigssingen sind das Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ und der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ). Seit ihrem Start 1959 hat sich die Aktion zur weltweit größten Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder entwickelt. Rund 994 Millionen Euro wurden seither gesammelt, mehr als 70.100 Projekte und Hilfsprogramme für Kinder in Afrika, Lateinamerika, Asien, Ozeanien und Osteuropa unterstützt. Bei der 58. Aktion zum Jahresbeginn 2016 hatten die Mädchen und Jungen aus 10.282 Pfarrgemeinden, Schulen und Kindergärten mehr als 46,2 Millionen Euro gesammelt. Mit den Mitteln fördert die Aktion Dreikönigssingen weltweit Projekte in den Bereichen Bildung, Gesundheit, Pastoral, Ernährung, soziale Integration und Nothilfe.