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Sternsinger unterwegs gegen Kinderarbeit

Diözesane Aussendungsfeier der Sternsinger im Würzburger Kiliansdom – Weihbischof Boom: „Ihr helft, dass unsere Welt gerechter und friedlicher wird“

Würzburg (POW) Rund 350 Mädchen und Jungen aus allen Regionen des Bistums Würzburg mit ihren Begleitern haben am Donnerstagnachmittag, 4. Januar, an der diözesanen Aussendungsfeier der Sternsinger in Würzburg teilgenommen. Bei strömendem Regen zogen die jungen Könige gemeinsam mit Diözesanadministrator Weihbischof Ulrich Boom vom Kilianeum-Haus der Jugend über die Balthasar-Neumann-Promenade und die Eichhornstraße zum Kiliansdom. Dort sandte Weihbischof Boom die Sternsinger bei einem Gottesdienst aus. „Die Sternsinger helfen, dass unsere Welt gerechter und friedlicher wird. Ich wünsche Euch viel Mut und Ausdauer und Geduld“, sagte er zu den Jungen und Mädchen und dankte ihnen herzlich für ihren Dienst. In den Tagen um das Dreikönigsfest am 6. Januar werden rund 8300 Sternsingerinnen und Sternsinger in den Gemeinden des Bistums Würzburg unterwegs sein. Die diesjährige 60. Aktion Dreikönigssingen steht unter dem Leitwort „Segen bringen, Segen sein. Gemeinsam gegen Kinderarbeit – in Indien und weltweit!“.

„Es ist schlimm, dass Kinder arbeiten müssen und nicht zur Schule gehen dürfen“, sagte Weihbischof Boom in seiner Predigt. Bei seinen Reisen nach Afrika und Lateinamerika habe er genau das aber erlebt. „Die Gerechtigkeit bleibt auf der Strecke. Was passiert, wenn diese Kinder groß werden und keine Ausbildung haben?“ Es sei verständlich, dass viele Menschen den weiten Weg bis nach Europa auf sich nehmen, betonte der Weihbischof: „Sie haben gesehen, wie gut es uns hier geht.“ Die Sternsingeraktion sei eine der großen Aktionen von Kindern für Kinder in Deutschland, fuhr er fort. „Ihr geht von Haus zu Haus, tragt den Segen in die Häuser hinein und weist auf die Not in der Welt hin.“ Die drei Weisen aus dem Morgenland seien kluge Menschen gewesen, sagte der Weihbischof. „Ausbeutung hat es zu allen Zeiten gegeben. Aber sie haben gemerkt, dass es so nicht weitergehen kann. Sie haben einen Stern, einen Hoffnungsschimmer am Himmel gesehen.“ Dieser Hoffnungsschimmer habe sie schließlich zu dem Kind in der Krippe geführt. „In dem kleinen, ohnmächtigen Kind will Gott uns sagen: Wenn Ihr ein Herz habt wie ein Kind, dann wird die Welt anders.“ Darum gehe es am Dreikönigstag, sagte Weihbischof Boom – den Menschen zu erzählen, wie die Welt anders werden könne und auf Ungerechtigkeiten aufmerksam zu machen.

„Viele Kinder in der Welt haben keine schöne Kindheit. Sie müssen arbeiten, um überleben zu können“, stellten die Sternsinger im Gottesdienst fest. Was Kinderarbeit bedeutet, wurde bei einem kleinen Test deutlich. Innerhalb von einer Minute versuchten die Kinder und Jugendlichen, so viele Knoten wie möglich in ein Stück Schnur zu knüpfen. Die Ergebnisse reichten von sieben bis 21. „Stellt Euch vor, Ihr macht das zehn Stunden am Tag und bekommt dafür nur einen Euro.“ Aus einem dicken Seil und Stoffbändchen banden die Sternsinger zudem ein „Band der Solidarität“. Die Stoffbändchen standen beispielsweise für Schulprojekte, Selbsthilfegruppen für Frauen oder fairen Handel. Am Ende der Feier brachten Sternsinger symbolisch Kreide und Weihrauch zum Altar und ließen sie vom Weihbischof segnen. Musikalisch begleitet wurde der Gottesdienst von der Gruppe „Good News“ aus Heigenbrücken.

Vor dem Gottesdienst hatten sich die Kinder und Jugendlichen im Kilianeum-Haus der Jugend getroffen. Dort gab es ein Einführungsprogramm mit einem Film über Indien und Workshops zum diesjährigen Motto. Die Teilnehmer befassten sich unter anderem mit den Themen Kinderarbeit und kritischer Konsum. Um 16 Uhr zogen dann alle Sternsinger gemeinsam vom Kilianeum durch die Innenstadt zum Kiliansdom. Dabei trugen sie Plakate, die sie zuvor selbst in den Workshops gestaltet hatten. „Mehr Freiheit für Kinder“, „Schule für alle“ oder „Kindern eine Zukunft geben“ war darauf zu lesen. Die Blaskapelle Hermann Gropp begleitete den Zug mit weihnachtlichen Weisen.

Im Bistum Würzburg sind in den Tagen um das Dreikönigsfest 2018 rund 8300 Mädchen und Jungen als Sternsinger unterwegs. Bei der Dreikönigsaktion 2017 sammelten sie nach Angaben des Kindermissionswerks in Aachen rund 1,4 Millionen Euro. Insgesamt wurden in den 27 deutschen Diözesen, der Schweiz, Belgien sowie bei weiteren Sammlungen im vergangenen Jahr rund 46,8 Millionen Euro gesammelt. Mit den Mitteln fördert die Aktion Dreikönigssingen weltweit Projekte in den Bereichen Bildung, Gesundheit, Pastoral, Ernährung, soziale Integration und Rehabilitation sowie Nothilfe. Träger der Aktion sind das Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ und der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ). Weitere Informationen im Internet unter www.sternsinger.de.

sti (POW)

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