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„Wir konnten es erst gar nicht glauben“

Sternsinger aus der Pfarrei Kirchschönbach vertreten das Bistum Würzburg beim Empfang am 8. Januar im Bundeskanzleramt in Berlin

Kirchschönbach (POW) Die neuen Gewänder liegen bereit, und die Liedtexte sind auch schon geprobt. Katharina Volk (16) und ihre Schwester Annika (14), Christoph Dusel (14) und Lars Kunder (12) aus der Pfarrei Sankt Jakobus der Ältere Kirchschönbach (Landkreis Kitzingen) vertreten das Bistum Würzburg beim Sternsingerempfang mit Kanzlerin Angela Merkel am Montag, 8. Januar, im Bundeskanzleramt in Berlin. Beim Sternsingerwettbewerb der 60. Aktion Dreikönigssingen schickten sie die richtige Lösung „Stern“ an das Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ und hatten bei der Ziehung zudem das nötige Losglück. „Es ist schon etwas Besonderes, die Kanzlerin persönlich zu treffen“, sagt Maria Barthelme-Volk, die Mutter von Katharina und Annika. Sie wird die Gruppe beim Empfang im Bundeskanzleramt begleiten.

Das Lösungswort sei diesmal auf Hindi, der Amtssprache Indiens, geschrieben gewesen, erzählt Katharina. „Wir haben es übersetzt und abgeschickt. Aber wir dachten, wir gewinnen eh nichts.“ Dann kam Anfang Dezember ein Anruf aus Berlin. Annika war alleine zu Hause und ging ans Telefon. „Das war schon ein komisches Gefühl“, erinnert sie sich. Einige Tage später sei dann ein Brief aus Berlin gekommen. Als die Neuigkeit in der Ministrantenrunde verkündet wurde, sei die Überraschung groß gewesen, erzählt Lars. „Wir konnten es erst alle gar nicht glauben. Dann haben wir uns gefreut.“

Die Entscheidung, wer nach Berlin fährt, sei schnell gefallen. Denn von den insgesamt 17 Ministranten kämen einige zu diesem Zeitpunkt erst aus dem Urlaub zurück, und andere müssten gleich nach den Weihnachtsferien Schulaufgaben schreiben, sagt Barthelme-Volk. So fiel die Wahl auf Katharina und Annika, Christoph und Lars. Katharina ist bereits seit acht Jahren dabei, Annnika und Christoph jeweils seit sechs Jahren, und Lars auch schon seit drei Jahren.

Vier Lieder müssen die Sternsinger für ihren Auftritt in Berlin lernen: „Wir kommen daher aus dem Morgenland“, „Kinder helfen Kindern“, „Dafür“ und „Es ist Sternsingerzeit“. Dafür haben sie eigens eine Übungs-CD zusammengestellt. Aber im Begleitschreiben für die Sternsinger stand noch einiges mehr. Zum Beispiel, dass sie „glanzfreie Kleider“ benötigen. „Wir haben Gewänder mit und ohne Glanz. Aber wenn man schon mal nach Berlin fährt, dann kann man auch etwas Neues machen“, sagt Katharina. So nähte Jasmin Friederich, die große Schwester von Lars, eigens für den Auftritt in Berlin neue Gewänder. Auch der Stern ist neu – und vor allem praktisch. Er kann für den Transport in der Mitte zusammengeklappt werden und ist an einer Teleskopstange befestigt.

Am Sonntag, 7. Januar, wird die Gruppe um 8.05 Uhr mit dem Zug in Richtung Berlin aufbrechen. „Um 17 Uhr müssen wir in der Jugendherberge sein, dann gibt es eine Probe und danach Abendessen“, erzählt Katharina. Am Montagvormittag soll es für alle Sternsingergruppen ein gemeinsames Programm geben. Mittags werden die Sternsinger dann mit Bussen der Bundespolizei zum Bundeskanzleramt gefahren, sagt Barthelme-Volk. „Und dann müssen wir abwarten, was kommt.“ Denn der Empfang bei der Bundeskanzlerin sei kurzfristig von 11 auf 13.30 Uhr verlegt worden, aber es gebe noch kein neues Programm, erklärt sie. „Das wird eine Überraschung, so wie beim Sternsingen“, scherzt Dekan Peter Göttke. Da wisse man auch nicht, ob die Tür sich öffne oder hinterm Zaun ein Hund lauere. Erst Montagnacht werden die Sternsinger wieder zuhause ankommen.

Doch bevor es nach Berlin geht, werden die Sternsinger in ihrer Heimatpfarrei den Segen „Christus mansionem benedicat – Christus segne dieses Haus“ an die Türen schreiben. Am Freitag, 5. Januar, sind sie in Altenschönbach unterwegs und am Samstag, 6. Januar, in Kirchschönbach. „Es macht einfach Spaß. Schön ist das Beisammensein, und das gute Gefühl, dass man Kindern helfen kann“, sagt Annika. „Wir sind eine ziemlich gute Gruppe“, ergänzt Katharina. Man unternehme viel zusammen, zum Beispiel gebe es den Ministrantenausflug im Sommer. Christoph findet vor allem die Besuche der Sternsinger bei älteren Menschen schön. „Für die ist das eine richtige Tradition.“ Und auch im überwiegend evangelischen Altenschönbach sind die Sternsinger willkommen, erzählt Annika: „Die freuen sich auch.“

Seit 1984 bringen die Sternsinger jedes Jahr ihren Segen „Christus mansionem benedicat – Christus segne dieses Haus“ ins Bundeskanzleramt. Bundeskanzlerin Merkel heißt die kleinen und großen Könige bereits zum 13. Mal willkommen. „Segen bringen, Segen sein. Gemeinsam gegen Kinderarbeit – in Indien und weltweit!“ heißt das Leitwort der kommenden Aktion, Beispielland ist Indien. Träger der Aktion Dreikönigssingen sind das Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ und der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ). Seit ihrem Start 1959 hat sich die Aktion zur weltweit größten Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder entwickelt. Mehr als eine Milliarde Euro wurden seither gesammelt, mehr als 71.700 Projekte und Hilfsprogramme für Kinder in Afrika, Lateinamerika, Asien, Ozeanien und Osteuropa unterstützt. Bei der 59. Aktion zum Jahresbeginn 2017 hatten die Mädchen und Jungen aus 10.328 Pfarrgemeinden, Schulen und Kindergärten in Deutschland rund 46,8 Millionen Euro gesammelt. Mit den Mitteln fördert die Aktion Dreikönigssingen weltweit Projekte in den Bereichen Bildung, Gesundheit, Pastoral, Ernährung, soziale Integration und Nothilfe.

sti (POW)

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